Eines der schönsten Werke der an Höhepunkten wahrlich nicht armen Gent-Brügger Buchmalereischule entstand zwischen 1503 und 1513 und war ein Hochzeitsgeschenk bei der Eheschließung des Schottenkönigs mit Margaret Tudor, der Tochter des englischen Herrschers Heinrich VII. und seiner Gemahlin Margaret Tudor.

Die Hochzeit des Königs der Schotten mit der Tochter des englischen Herrschers Heinrichs VII., die mit großen politischen Hoffnungen auf einen dauerhaften Frieden zwischen den beiden Ländern verknüpft war, wurde 1503 in Holyrood gefeiert. Das Stundenbuch dürfte das Hochzeitsgeschenk des Bräutigams an die Braut, möglicherweise auch das des Brautvaters an seine Tochter gewesen sein: Wer auch immer den Auftrag zu diesem Werk gegeben haben mag, er hat die Anfertigung seines Geschenkes einem der führenden Buchmalerateliers jener Zeit übertragen. Die Ausstattung der Handschrift, die um den Zeitpunkt der Hochzeit entstand, wurde von Künstlern der Gent-Brügger Schule vorgenommen, die zu den bedeutendsten Vertretern der flämischen Buchkunst gehören. Diese zeichnet sich durch hohe Perfektion in der Darstellung und eine überaus phantasievolle und reiche Ausgestaltung der Randleisten aus. All das charakterisiert auch die einzelnen Teile des Gebetbuches Jakobs IV. Anstelle der traditionellen Darstellung von Haus- und Landarbeiten finden sich im Kalender jedoch zwölf halbseitengroße reine Landschaftsbilder von atmosphärischer Fernwirkung. Die einzelnen Kapitel des Gebetbuchs werden von ganzseitigen Miniaturen eingeleitet und begleitet, die in ihrem Detailreichtum den erzählenden Aspekt betonen. Miniaturen- und Textseiten sind von Bordüren gerahmt, deren Blüten, Ranken und kleine Lebewesen, aber auch Architekturen einen erstaunlichen Naturalismus zeigen.